60 Heizen, Kühlen, Klimaschutz – Möglichkeiten und Kosten im Vergleich

Pressemitteilung vom
Heizen und Kühlen - zwei Temperatur beeinflussende Faktoren im Zuhause, die in der nächsten Zeit für steigende Kosten sorgen werden. Gerade aufgrund des neuen CO2-Preises. Doch nicht nur die Kostenfrage ist eine wichtige, es geht auch um ein gutes Zusammenspiel mit dem Klimaschutz.

Für Haushalte in Schleswig-Holstein wird Heizen spürbar teurer, denn die meisten Verbraucher:innen verwenden Gas als Energieträger. Durch den CO2-Preis kommen nun höhere Kosten auf sie zu. Und ein weiterer Umstand wirkt sich kostensteigend aus: Steigende Temperaturen sorgen dafür, dass wir für eine angenehme Raumtemperatur im Sommer mehr kühlen müssen. Eine strombasierte Klimaanlage belastet den Geldbeutel und auch das Klima. Wie lassen sich diese Faktoren gut miteinander vereinen? Die Verbraucherzentrale bringt Licht ins Dunkel. Und zwar mit einer digitalen Veranstaltung am 26. Mai.

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50 Prozent des Endenergiebedarfs eines durchschnittlichen deutschen Haushalts werden für die Wärme verwendet. In den schleswig-holsteinischen Haushalten wird überwiegend mit fossilen Energieträgern, vor allem Gas, geheizt. Die CO2-Bepreisung sorgt seit diesem Jahr dafür, dass das Heizen für diesen Verbraucherkreis teurer wird.

Erneuerbare Energien für die Wärmeversorgung

„Die Einbindung erneuerbarer Energien in die Wärmeversorgung wird immer wichtiger“, erklärt Tom Janneck von der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein (VZSH). „Das bringt nicht nur einen großen Schub für den Klimaschutz, sondern wird in der Zukunft auch bare Münze sparen. Schließlich werden die CO2-Emissionen auf diese Weise reduziert und die CO2-Bepreisung fällt für die Verbraucherinnen und Verbraucher geringer aus.“

Für Schleswig-Holstein ist eine anteilige, verbindliche Nutzung von erneuerbaren Energieträgern zur Wärmegewinnung im Gebäudebestand geplant, wenn eine Heizungsanlage eingebaut oder ausgetauscht wird. Diese Pflicht betrifft Gebäude, die vor 2009 errichtet wurden und wird voraussichtlich ab 2022 greifen. „Aktuelle Zahlen zeigen klar, wenn wir beim Klimaschutz nicht Geschwindigkeit aufnehmen, werden auch wir in Schleswig-Holstein die Ziele des Pariser Klimaabkommens deutlich verfehlen. Und dann wird es richtig teuer für alle“, so Janneck.

Dazu wird das Energiewende- und Klimaschutzgesetz Schleswig-Holstein (EWKG) neu aufgelegt. Für größere Kommunen ist darin eine verpflichtende Wärmeplanung mit einem klaren Fokus auf den erneuerbaren Energien vorgesehen. Wärmenetzen wird dabei eine große Bedeutung beigemessen, nicht nur im städtischen, auch im ländlichen Raum. Tom Janneck hält diesbezüglich fest: „Hier sind innovative Lösungen notwendig, um die Wärmewende zu schaffen.“

Kalte Nahwärmenetze als nachhaltige Lösungen

Der Begriff „kaltes Wärmenetz“ erweckt den Anschein eines Widerspruches in sich. Kalt und warm: zwei gegenteilige Bedeutungen, die in der zukünftigen Wärmeversorgung Hand in Hand gehen und gleichzeitig für die Möglichkeit der Kühlung sorgen?

„Auf Basis von Geothermie erzeugt ein kaltes Nahwärmenetz Energie zum Heizen und Kühlen. Eine aufwendige Dämmung der Rohrleitungen im Erdreich ist nicht nötig, da die Rohrleitungen zusätzliche Energiegewinne liefern. So entstehen keine Leitungsverluste, sondern Gewinne“, erläutert Matthias Forthmann, Techniker der Stadtwerke SH, die Funktionsweise dieser Wärmenetze.

„Bei diesen Netzen ist auch ein umgekehrter Betrieb möglich, um die Kühlung von Gebäuden zu realisieren. Dies wird bei künftig steigenden Temperaturen mehr und mehr an Bedeutung gewinnen, selbst in Schleswig-Holstein“, ergänzt Forthmann.

Diese effiziente Art der Wärmeversorgung benötigt aber einige Voraussetzungen auf Seiten des Hauses. „So müssen Haustechnik und Wärmedämmung passen. Für einen Neubau ist das in der Regel kein Problem. Bei Bestandsbauten muss man schon sehr genau schauen, ob diese für ein kaltes Nahwärmenetz geeignet sind“, hält Jörg Faltin, Energieberater der VZSH, dem entgegen.

Veranstaltung am 26. Mai informiert Verbraucher:innen

Wenn Sie genauer wissen wollen, was in naher Zukunft in Sachen Wärme- und gegebenenfalls Kälteversorgung auf Sie zukommt, hält die Veranstaltung „Heizen, Kühlen & Klimaschutz – wie teuer wird es für mich?“ alle wichtigen Informationen parat. Neben zentraler Wärmeversorgung geht es auch um den Austausch von Einzelfeuerungsanlagen, energetische Sanierung und Fördermittel.

Initiator des digitalen Informationsabends (26. Mai, ab 18 Uhr) ist das VZSH-Projekt „Verbraucher in der Energiewende“. Mit von der Partie sind als Kooperationspartner die Stadtwerke SH sowie die VHS Schleswig. Die Referenten der Veranstaltung:

  • Matthias Forthmann, Techniker Stadtwerke SH
  • Jörg Faltin, Energieberater Verbraucherzentrale SH
  • Tom Janneck, Projektleiter „Verbraucher in der Energiewende

Zur Anmeldung gelangen Sie auf der Projektseite www.durchblick-energiewende.de oder schreiben Sie eine Mail an ene-wende@vzsh.de.

 

Die PM in der Kurzfassung

Auf viele Haushalte kommen durch den CO2-Preis höhere Kosten zu. Außerdem sorgen steigende Temperaturen dafür, dass wir Innenräume zukünftig mehr kühlen. Auch das ist schlecht für den Geldbeutel, vor allem aber für das Klima. Wie wir diese Faktoren erträglich miteinander vereinbaren, erklärt die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein mit einer digitalen Veranstaltung am 26. Mai.

Erneuerbare Energien werden immer wichtiger für die Wärmeversorgung. Sie führen zu weniger CO2-Emissionen, was wiederum bei steigendem CO2-Preis zu weniger Kosten für die Verbraucher:innen führt und das Klima schützt. Kalte Wärmenetze sind dabei eine ökologisch vorteilhafte Variante, Wärme- und Kälteversorgung – also Heizen und Kühlen – zu vereinen. Diese Versorgung setzt auf Gebäudeseite aber einige Rahmenbedingungen voraus. Welche das sind und wie dies zur aktuellen Förderung eines Heizungstausches oder der energetischen Sanierung passt, erklären das Projekt „Verbraucher in der Energiewende“ und die Stadtwerke SH am 26. Mai (18 Uhr) auf der digitalen Veranstaltungen „Heizen, Kühlen & Klimaschutz – wie teuer wird es für mich?“. Mehr Infos und die Anmeldung finden Sie auf www.durchblick-energiewende.de oder schreiben Sie eine Mail an ene-wende@vzsh.de.

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