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FAQ zum Thema Energiewende in Deutschland

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Hier finden Sie Fragen und Antworten zur Energiewende in Schleswig-Holstein und Deutschland!
Frage und Antworte zu Igel Leistugen
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Energiewende: Was ist das?

Die Energiewende bezeichnet die Umstellung der Energieversorgung von konventionellen (Kohle, Erdöl und Erdgas) auf erneuerbare Energieträger. Hierbei geht es um die Strom- und Wärmeversorgung genauso wie um die Kraftstoffversorgung für den Verkehr.

Was soll die Energiewende erreichen?

Die Energiewende hat zweierlei grundlegende Motivationen.

  • Umwelt- und Klimaschutz: Das Verbrennen von Rohstoffen verursacht Emissionen von Gasen, die schädlich für Umwelt und Klima sind. Die langfristigen Effekte wie Dürren, Unwetter und Hochwasser sind weltweit zu spüren und führen zu weiteren Veränderungen. Zum einen verändern sich die Lebensbedingungen in allen Teilen der Erde und die Verknappung des lebenswerten Raumes führt zu Migrationsbewegungen. Zum anderen muss der Anbau von Lebensmitteln an die neuen klimatischen Bedingungen angepasst werden, da traditionelle Sorten wegen Hitze, Trockenheit oder Überschwemmungen nicht mehr gedeihen. Um diese Effekte so gering wie möglich zu halten, ist eine Reduzierung der Emissionen nötig.
  • Endlichkeit der Energieträger: Die konventionelle Energieversorgung basiert auf dem Verbrennen von Ressourcen, die sich nicht erneuern. Diese Rohstoffe besitzen Eigenschaften, die für viele andere Anwendungen nützlich sind (z.B. Erdöl für die Herstellung von Materialien und Medikamenten) und auch in Zukunft zur Verfügung stehen sollten. Daher ist ein bloßes Verbrennen solch wertvoller Rohstoffe als Verschwendung anzusehen und soll mit der Energiewende minimiert werden.
Was wurde in Sachen Energiewende bisher unternommen?

Weltweit werden immer mehr erneuerbare Energieträger für die Strom- und Wärmeversorgung eingesetzt. Ein neuer Industriezweig für die Planung, die Herstellung und den Betrieb von entsprechenden Anlagen (z.B. Wind- und Solarenergie, effiziente Heizsysteme mit ökologischen Brennstoffen) hat sich sowohl durch die steigende Energienachfrage als auch durch gesetzliche Förderung und ein steigendes ökologisches Bewusstsein entwickelt.
Derzeit ist die Mobilitäts- und Verkehrswende an einem entscheidenden Punkt, da sich mit der Entwicklung von neuen Antriebsmitteln (z.B. Elektrofahrzeuge) auch ein neues Verhalten der Nutzung der Verkehrsmittel einstellen kann und muss. Zudem ist bekannt, dass die Energiewende nicht allein durch die Umstellung der Energieträger gelingt, sondern insgesamt eine Reduktion des Energieverbrauchs in allen Bereichen notwendig ist. Anstrengungen hierzu werden in allen Bereichen – von Industrie und Gewerbe bis Tourismus und Haushalte – unternommen.

Welchen Einfluss habe ich selbst auf die Energiewende?

Einen großen! Wir als Verbraucher beeinflussen durch unsere Energienachfrage, wie viel und welche Energie produziert wird. Unsere Konsumentscheidungen beeinflussen die Wärmewende unter anderem durch den Heizbedarf und die Wahl von Heizsystemen. Somit sind alle Verbraucher gefordert, sich über ihr eigenes Konsumverhalten im Klaren zu sein und mit ihren Ansprüchen und Zielen abzugleichen.

Woher weiß ich denn, was ich tun kann?

Alle Verbraucher:innen haben zahlreiche Möglichkeiten, ihren Impuls in der Energiewende zu setzen. Zu den Einflussbereichen gehören auch der Stromverbrauch und die Wärmeversorgung:

  • Wärmeversorgung
  1. Jeder Haushalt benötigt eine Wärmeversorgung. Die Wahl der richtigen Energiequelle kombiniert mit dem Wissen über effektive Energiesparmöglichkeiten gibt Verbrauchern die Möglichkeit, sich wirtschaftlich vorteilhaft und ökologisch sinnvoll mit Wärme zu versorgen.
  2. Fernwärme gilt als wichtiger Baustein für ein Gelingen der Energiewende, hat aber durch seine Monopolstruktur einige Besonderheiten, über die sich Verbraucher informieren sollten. Dies ist zum Beispiel im Zuge von Vorträgen der VZSH möglich.
  3. Nach dem überarbeiten Gebäudeenergiegesetz sollen spätestens bis Mitte 2028 alle neue Heizungsanlagen mindestens 65% erneuerbare Energien nutzen. Aufschluss darüber, ob die Vorgaben durch einen Fernwärmeanschluss realisiert werden können oder eine andere klimafreundliche Heizungsoption gewählt werden muss, gibt die kommunale Wärmeplanung, die ebenfalls bis spätestens Mitte 2028 in allen Kommunen durchgeführt werden soll.
  • Nutzung von Solarenergie
  1. Eigenheimbesitzer nutzen Solarenergie zur Eigenstromversorgung (Photovoltaik) und Effizienzsteigerung ihrer Heizungsanlage (Solarthermie).
  2. Für Mieter bietet das Modell des Mieterstroms Chancen, günstigen regional erzeugten Strom zu nutzen. Mit dem neuen Modell der Gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung soll sich der Bürokratieaufwand bei der Weitergabe von PV-Strom an Mieter weiter reduzieren. Die Verbraucher können sich informieren, ob ein Angebot im Mietshaus vorliegt oder eine Planung bei den Vermietenden anregen. Wo kein Mieterstrom verfügbar ist, können Mieter mit einem Steckersolargerät in kleinerem Maßstab Sonnenstrom selbst erzeugen.
  3. Verbraucher können sich in Vorträgen der VZSH unter anderem zu Themen der technischen Umsetzung und Vertragsgestaltung informieren.
  • Digitalisierung der Energieversorgung
  1. Technische Entwicklungen und Anwendungen erlauben, den eigenen Energieverbrauch besser im Überblick zu haben und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
  2. Smart Meter ermöglichen einen Wandel der Energieversorgung. Über die technischen und rechtlichen Besonderheiten werden die Verbraucher aufgeklärt.
  3. Möglichkeiten zum Energiesparen bieten sich über smarte Anwendung im Haushalt: zum Beispiel die bedarfsgerechte Fernsteuerung von Heizungs- und Belüftungsanlagen. Andererseits löst Digitalisierung auch zusätzlichen Stromverbrauch aus.
  • Energieeinsparung
  1. Verbraucher, die eine Beratung zu dem Energieverbrauch ihrer persönlichen Wohnsituation suchen, können die Energieberatung der VZSH nutzen.

Sie haben weitere Fragen? Dann können Sie auch das Kontaktformular der  Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein nutzen!

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